SpotOn - Digitaler Adventskalender - 07.12.2025

Die Begegnung zwischen Maria und dem Engel endet überraschend nüchtern. Kein Applaus, kein weiterführender Dialog, keine ausführliche Erklärung, keine Reaktion auf ihr mutiges „Ja“. Der Engel geht. Maria bleibt zurück – allein mit ihren Gedanken, ihren Fragen, ihrem Überrumpelt-Sein. Plötzlich knallharte Stille.

Vielleicht geht es dir manchmal ähnlich: Ein Gespräch endet, eine Nachricht überrumpelt dich, eine Entscheidung ist gefallen – und dann wird es plötzlich ganz still um dich herum. Kein Input mehr von außen. Niemand, der dir Feedback gibt, deine Fragen beantworten kann oder dich mit einem „Das war richtig so“ bestärkt. Nur du, die Situation und all das, was innerlich nachklingt.

Stille ist kein Leerlauf. Sie schafft Raum, damit sich Dinge setzen können, Gesagtes wirklich ankommen kann und du spüren kannst, was das Erlebte gerade in dir auslöst. Diese Stille ermöglicht, dass das laut werden kann, was dich in deinem Inneren bewegt. Dinge, an denen deine Gedanken hängen, können in den Vordergrund treten und sichtbar werden.

Solch eine Stille kann natürlich erdrückend sein, weil sie uns oft auch mit dem konfrontiert, wovon wir uns vielleicht lieber ablenken wollen. Nichts desto trotz braucht es hin und wieder – vielleicht viel öfter als gedacht – Pausen, in denen wir nicht direkt weiterfunktionieren müssen. Zeiten ohne neuen Input. Momente, in denen wir uns ehrlich fragen können: „Wie geht es mir damit?“ Auch wenn es uns zunächst ungemütlich erscheint, kann diese Stille Klarheit und neue Perspektiven verschaffen und uns ein Stück näher zu uns selbst bringen.

Wie gehst du mit Stille um?
Was braucht gerade Raum, um nachzuklingen?
Bei welchen Themen versuchst du diese Stille zu meiden?

Lass dich heute ganz bewusst auf die Stille ein und hör in dich hinein, statt sofort weiterzuspringen.