Zum Inhalt springen

SpotOn - Digitaler Adventskalender - 21.12.2025

In einer weiten, hellen Wüstenlandschaft steht ein Kind auf einem kleinen Holzschemel. Das Kind trägt eine helle Jacke, eine dunkle Kappe und Jeans und hält ein Fernrohr an die Augen, mit dem es aufmerksam in die Ferne blickt. Der Himmel ist groß und klar, in sanften Blau- und Beigetönen, die Landschaft wirkt offen, ruhig und weit. Die Szene vermittelt Suchbewegung, Neugier und Orientierung von außen. Im oberen Bildbereich befindet sich ein Textkasten mit der Überschrift „Blick von außen“. Darunter steht der Bibelvers: „Da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“ (Matthäus 2,1b–2)
Datum:
21. Dez. 2025

Blick von außen

Die Sterndeuter sind fremd in Jerusalem. Sie kommen von außen, sprechen eine andere Sprache, denken anders und lassen sich von Sternbildern statt von politischen Strategien leiten. Sie sind Suchende, keine Menschen mit fertigen Antworten. Sie haben keinen genauen Plan, keine festgelegte Route, sondern nur einen entscheidenden Hinweis, ein Licht am Himmel, das ihnen sagt, dass eine neue Zeit angebrochen ist. Ausgerechnet sie sind es, die in Jerusalem eine ungewöhnliche, für die Machthabenden sogar sehr beängstigende, Frage stellen: „Wo ist der neugeborene König?“

 

Es ist eine Frage, die irritiert. Denn sie kommt nicht von Insidern - sondern von Menschen, die von außen in die Stadt kommen. Von Menschen, die nichts verteidigen müssen und offen nachfragen, wo man den politischen Status Quo besser nicht in Frage stellt. Es ist eine Frage, die nicht laut, anklagend oder provozierend ist, sondern von Grund auf ehrlich und interessiert.

 

Manchmal braucht es genau diesen Blick von außen, damit sich etwas bewegen kann – neue Perspektiven, die Festgefahrenes oder Bewährtes hinterfragen.

 

Auch in unserem eigenen Leben sind es oft diese, im ersten Moment störenden Stimmen, die etwas mit uns machen. Wenn jemand etwas anspricht, was wir selbst gerne verdrängen. Wenn eine Nachfrage einen neuen Blickwinkel reinbringt und uns vor Augen führt, dass es so wie bisher eigentlich nicht weitergehen kann – nicht, weil bisher alles falsch war, sondern weil die Zeit für Veränderung reif ist.

 

Die Sterndeuter erinnern uns daran, dass Veränderungen selten aus einem etablierten oder festgefahrenen System heraus angestoßen werden. Manchmal kommen sie von außen, von Menschen, die vielleicht gar keine Ahnung haben, wie es eigentlich läuft, die kritische Fragen stellen und uns dadurch dazu zwingen, andere Perspektiven einzunehmen. Und meist lohnt es sich, ihren Anfragen Raum zu geben, ihnen zuzuhören und selbst zu versuchen, den Blick von außen einzunehmen.

 

Wo bist du aktuell mit einem Blick von außen konfrontiert, der dich irritiert?

Welche ehrlichen Fragen würden deinem Leben oder Alltag gerade gut tun?

Bei wem fällt es dir besonders schwer, kritischen Nachfragen zuzuhören – und was könntest du entdecken, wenn du es doch tust?